SDG17 – Partnerschaften zur Erreichung der Ziele
Umsetzungsmittel stärken und die globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben füllen.
Die Agenda2030 der Vereinten Nationen erhält über die Zeit hinweg immer mehr Aufmerksamkeit, Ansehen und Unterstützung in verschiedensten Formen. Das Oberprinzip der Agenda „niemand zurücklassen“ wird in den Fokus gesetzt, sodass eine gemeinschaftliche Verantwortung vorangebracht wird. Aber auch der Zugang zur Bildung, Forschung und faire Produktionsbedingungen werden gemeinsam geschaffen und verfolgt. Damit soll der Zusammenhalt der Unternehmen gestärkt werden und jedem Menschen die Möglichkeit gegeben werden, an einer nachhaltigen Entwicklung teilzunehmen.
Um das Ziel der nachhaltige Entwicklung weltweit voranzubringen und den Zusammenhalt auf der Welt zu fördern, sind Partnerschaften auf lokaler und globaler Ebene grundlegend. Diese Partnerschaften können aus finanziellen, technologischen, wirtschaftlichen und auch institutionellen Rahmenbedingungen bestehen. Globale als auch lokale Partnerschaften sind das Organ zur Erreichung der Werte und Ziele. Der dadurch entstandene Zusammenhalt der Unternehmen bietet zudem viel Stärke, Respekt, Wissen und Verbundenheit, um Hürden gemeinsam zu überstehen. Aufgrund der Handelsspannungen zwischen den Ländern und der Abwendung einiger Regierungen von Zusammenarbeiten, wird der Wirtschaftswachstum weltweit etwas gebremst. Um die Nachhaltigkeit und nachhaltige Entwicklung global voranzubringen, fehlt es oft an finanziellen Mitteln, da viele private Investoren ihren Fokus auf andere Bereiche setzen.
Allgemein ist ein langsamer Rückgang der öffentlichen Entwicklungshilfe feststellbar, so lag diese im Jahr 2019 bei etwa 147,7 Mrd. €, kaum verändert als im Vorjahr. Die Hilfe und Unterstützung für Afrika stieg um 1,3% (2019) gegenüber 2018 und stieg sogar um 2,6% für die wenigsten entwickelten Ländern. Die Auswirkungen der Pandemie betrafen vor allem die ausländischen Direktinvestitionen, diese sanken 2020 um bis zu 40%. Im Jahr 2017 waren die internationalen Finanzmittel für Daten und Statistiken bei 690 Mio. USD, jedoch wird eigentlich nur halb so viel davon benötigt. Interessant ist in diesem Zuge auch zu betrachten, dass die in der Pandemie wichtigen Breitband-Internet-Anschlüsse über das Festnetz (je 100 Einwohner 2019) in entwickelten Ländern bei 33,6 und bei Entwicklungsländern gerade mal bei 11,2 lag. Das bedeutet, dass in der aktuell pandemischen Lage die Menschen in Entwicklungsländern geringere Möglichkeiten besitzen, um an Fern- und Onlineunterricht teilzunehmen. Aktuell sind deshalb enge und vor allem internationale Zusammenarbeit von großer Bedeutung. Denn nur durch eine gute Vernetzung auf allen Ebenen, kann effektiv die Armut und Ungleichheiten bekämpft werden. Und nur dann kann sichergestellt werden, dass alle Länder auch die nötigen Mittel zur Verwirklichung der Ziele erhalten.
Deutschland ist eines der wichtigsten Industrienationen weltweit und setzt sich international für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen ein. Fairer Handel, sozialer Zusammenhalt, sowie Wissens- und Technologietransfer sind bereits in der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie integriert. Mit dieser Strategie steht Deutschland als Vorbild und Vorreiter der Industrienationen dar. 2018 gehörte die Bundesrepublik zu den zweit größten Gebern von ODA Mitteln. ODA Mittel bestehen aus Ausgaben für finanzielle und technische Zusammenarbeit für Entwicklungs- und Schwellenländern, aber auch humanitäre Hilfe und Beiträge für Entwicklungszusammenarbeit. Zudem setzt sich das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) für den Aufbau globaler Partnerschaften ein. In diesem Zuge werden Entwicklungspartnerschaften von deutschen und europäischen Unternehmen gefördert, die in Entwicklungsländern agieren und dort Arbeitsplätze und Ausbildungen schaffen.
Mit einer gut ausgebauten Entwicklungszusammenarbeit kann die weltweite Armut gemindert, Notlagen gelindert und vor allem Frieden gesichert werden. Doch dazu muss die Globalisierung gerechter gestaltet werden, so dass auch Entwicklungsländern davon etwas zugutekommt. Zusätzlich muss die Umwelt geschützt werden. Um sich an der Entwicklungszusammenarbeit zu beteiligen, hat sich Deutschland als Ziel bis 2030 vorgenommen, die öffentlichen Entwicklungsausgaben am Bruttonationaleinkommen auf 0,7% zu steigern. Denn deutschlandweit ist die Notwendigkeit und Bedeutsamkeit von engen und langfristigen Zusammenarbeiten bekannt. Deshalb gehen einzelne Unternehmen, als auch die Bundesrepublik selbst, Partnerschaften mit vielen verschiedenen Akteuren ein. Diese zeigten sich in Form von nachhaltigen Projekten im Land, als auch diverse Zusammenarbeiten mit anderen Ländern. Daraus resultierte, dass Unternehmen mit der gemeinsamen Kraft konsequenter und effektiver die Ziele für eine nachhaltige Entwicklung verfolgen und umsetzen konnten.
Weiterhin setzt sich die Bundesrepublik aktiv für den globalen Wissenstransfer ein. Dabei wird versucht, die regionale und internationale Süd-Süd-Zusammenarbeit, sowie auch Dreieckskooperationen im Bereich der Wissenschaft, Technologie und Innovation, voranzubringen. Bei einer Süd-Süd-Zusammenarbeit sind zwei oder mehr Ländern des Südens in einer Kooperation zusammengekommen und unterstützen sich in politischen, wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und technischen Zusammenarbeit. Im Zuge einer Dreieckskooperation schließen sich Industrieländer mit Schwellen- und Entwicklungsländern zusammen. Das Ziel ist es, gemeinsam die Planung, Finanzierung und Umsetzung von Kooperationsprojekten zu tätigen. Diese Zusammenarbeit ist geprägt von besonders intensiven internationalen Wissensaustausch und fördert bei allen Partnern das gemeinsame Lernen. Folglich gehören Süd-Süd- und Dreieckskooperationen zu den wichtigsten Instrumenten der internationalen Zusammenarbeiten. Mit Hilfe dieser Kooperationen soll auch der Zugang zu allen Bereichen der Wissenschaft, Technologie und Innovation zu einvernehmlich festgelegten Bedingungen erleichtert und gefördert werden. Als auch eine Chance aller Kooperationspartner schaffen, ein gemeinsames Verständnis für globale Entwicklungspolitik aufzubauen und in diesem Zuge Standards, Kriterien und Werte zu diskutieren. Um die Technologieförderung weiter voranzubringen, sind bessere Abstimmungen der vorhandene Mechanismen grundlegend. Dies kann durch eine Kommunikation auf der Ebene der Vereinten Nationen begünstigt werden. Auf Grund dessen verfolgt die deutsche Entwicklungszusammenarbeit das Ziel, die Wirksamkeit von Entwicklungsvorhaben zu verbessern, wobei die Kooperationspartner sich gleichberechtigt begegnen und gemeinschaftlich an Lösungen für globale Entwicklungsprobleme arbeiten sollen.
Ebenso werden deutschlandweit Kooperationen mit gesellschaftlicher Akteure gefestigt. Damit werden weitere Partnerschaften im öffentlichen, öffentlich-privaten und zivilgesellschaftlichen Bereich gebildet. Diese sollen die unterschiedlichen Erfahrungen und Mittelbeschaffungsstrategien der bestehenden Partnerschaften noch weiter unterstützen und fördern. Deutschland agiert als Vorbild für andere Industrieländer, um die Unterziele des SDG17 weitestgehend umzusetzen und in diesem Zuge die Marktbarrieren nahezu komplett abzubauen. So soll ein zoll- und kontingentfreier Marktzugang für alle am wenigsten entwickelten Ländern, auf einer dauerhaften Grundlage möglich sein, die im Einklang mit den Beschlüssen der Welthandelsorganisation sind. Für einen leichteren und gleichberechtigten Marktzugang zu ermöglichen, ist es notwendig, dass alle Länder auf gleicherweise transparent kommunizieren.
Charakteristisch für das Gastgewerbe ist die Internationalität und die starke Wirtschaftsmacht dieser Branche. Weltweit beliefen sich 272 Mio. der Arbeitsplätze in der Reise- und Tourismusbranche im Jahr 2020. Zum Gastgewerbe zählen alle Beherbergungseinrichtungen, Gaststätten, sowie Kantinen- und Cateringunternehmen. Nach den neusten Erkenntnissen waren vor der Corona-Pandemie rund 173 Mio. Menschen allein im Hotel- und Gaststättengewerbe beschäftigt. Doch aufgrund der Beschränkungen und Folgen dieser Pandemielage, waren alle Branchen der Reise- und Tourismusindustrie in irgendeiner Weise betroffen.
Partnerschaften im Gastgewerbe bieten Unternehmen die Möglichkeit, ihr Leistungsspektrum zu erweitern. Durch den regen Austausch und den unterschiedlichen Status der Unternehmen und Branchen ist es möglich, stets am Puls der Zeit zu sein. Gleichzeitig kann mit Hilfe von branchenübergreifenden Partnerschaften das Kundenerlebnis ausgebaut und praktischer gehandhabt werden. Das Gastgewerbe kann durch die gegenseitige Unterstützung auf kommunikativer, als auch auf finanzieller Seite zu einem besseren Angebotsvielfalt und entsprechender Marktleistung steigern. Eine branchengerechte Vernetzung bietet ein hervorragendes Netzwerk der Unternehmen und eine stetige Quelle an Inspirationen an. Dadurch wird nicht nur dem Unternehmen an sich geholfen, es kann ebenso ein angenehmeres Aufenthaltserlebnis der Gäste gestaltet werden. Für dieses Ziel eigenen sich Partnerschaften mit Staatlich Fachinger, Customer Alliance oder Hotelkit. Eine weitere branchenspezifische Partnerschaft in der Hotellerie, ist die Zusammenarbeit mit der deutschen Zentrale für Tourismus (DZT). Vielversprechend sind vor allem Partnerschaften, die innerhalb der Tourismus- und Reiseindustrie sind, wie zum Beispiel Kooperationen eines Hotels mit Autovermietungen, Bahnanbietern oder Taxiunternehmen. In diesem Zuge profitieren Unternehmen jeweils von dem Austausch des branchenspezifischen Wissens und der gegenseitigen Vermarktung. Im Möglichkeitsbereich der branchenübergreifenden Zusammenarbeiten stehen auch Hilfedienste, wie die Malteser, zur Verfügung. Hierbei kann die Zusammenarbeit zwischen dem Gastgewerbe und dem Hilfedienst in Form von Unterstützung an Projekten oder auch der Promotion von Spendenaktionen getätigt werden. Weitere branchenübergreifend Partnerschaften könne sich auch zwischen dem Gastgewerbes und Sport ergeben. Hier besteht die Möglichkeit, mit einem Sportverein eine Kooperation einzugehen, wie mit dem deutschen Handballbund. Diesbezüglich können Handballer vergünstigt die Leistungen des Gastgewerbes wahrnehmen und im Gegenzug erhält das Unternehmen einen höheren Bekanntheitsgrad und den damit verbundenen Umsatz.
Eine Vielzahl an Siegeln, Initiativen, Netzwerken und Kooperationen gibt es in verschiedenartigen Formen im Gastgewerbe. Dabei können strategische Partnerschaften mit lokalen und ausländischen Branchen eingegangen werden, die zum Beispiel ähnliche Ideologien vertreten und somit jede Möglichkeit zur Cross-Promotion nutzen. Eine der bekanntesten Partner im deutschen Gastgewerbe ist der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA). Dessen Aufgabe ist es neben der klassischen Interessenvertretung, auch die aktive Mitgestaltung der Gesellschaft zu führen. So ist der DEHOGA ein typischer Initiator und Begleiter diverser Aktionen und Kampagnen. Hierfür schließt sich der Verband vielen verschiedenen Initiativen, Partnerschaften und Wettbewerben an, wie zum Beispiel der bundesweiten Strategie „Zu gut für die Tonne“. Diese Strategie wurde von dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) erstellt. Damit setzt sich das BMEL aktiv dafür ein, dass Verbraucher: innen sowie Verantwortliche entlang der gesamten Lebensmittelversorgungskette für einen nachhaltigeren Umgang mit Lebensmittel sensibilisiert werden und ein Bewusstsein für die Reduktion der Verschwendung erhalten. Der DEHOGA geht mit Hilfe der diversen Kooperationen und Projekte als Vorbild für die Branche voran. Ziel des Ganzen ist es, die verschiedenste Partnerschaften im Gastgewerbe zu knüpfen, die Teilnahme an Wettbewerben zu ermutigen und die Zusammenarbeiten zu fördern. So unterstützt der DEHOGA auch die Wettbewerbe des „deutschen Nachhaltigkeitspreis“, sowie den „Award der Gastfreundschaft“.
Partnerschaften im Gastgewerbe leben vor allem von gegenseitigen Wissensaustauschen und gemeinsamen Projekten, wodurch branchenspezifischen Erfahrungen und Wissenserkenntnisse miteinander geteilt werden. Ebenso bietet sich in einer solchen Zusammenarbeit auch die Unterstützung von finanziellen Mitteln oder in Form der Bereitstellung von Räumlichkeiten an.
Ein hervorragendes Vorbild im Bereich der Nachhaltigkeit und Partnerschaften ist das Landgut Stober im Berliner Umland. Die Gastgeberfamilie steht mit dem gesamten Landgut Team für hohe Qualität, Gemeinwohlökonomie und eine familiäre Atmosphäre. In den Jahren 2017 und 2021 wurde das Landgut daher auch als grünstes Hotel Europas ausgezeichnet. Zudem besitzt es ebenso die Auszeichnung zum nachhaltigsten deutschen Tageshotel von 2012-2021.
Alles Wissen, dass das Team des Landgut Stobers besitzt und selbst tagtäglich anwendet, teilt der Besitzer gerne über den öffentlichen Blog. Ziel ist, andere Unternehmen im Gastgewerbe mit dem Thema der Nachhaltigkeit zu erreichen und dafür zu sensibilisieren. Durch die attraktive Darstellung der Umsetzungsweise auf dem Blog, soll das Interesse der Leser: innen geweckt werden und gleichzeitig Handlungsempfehlungen an die Hand gegeben werden. Ein wesentlicher Bestandteil des Landguts Stober ist es, ein Teil des deutschen Global Compact Netzwerks zu sein. Dies ist die größte internationale Initiative, deren Vision es ist für eine inklusive und nachhaltige Weltwirtschaft zu sorgen, zum Nutzen aller Menschen, Gemeinschaften und Märkte. Dabei stehen im Fokus einer verantwortungsvolle Unternehmensführung die Menschenrechte, faire Arbeitsnormen, umweltbewusstes Handeln, Prävention von Korruption, als auch die Umsetzung der Sustainable Development Goals. Das Landgut Stober hat sich dieser Bestimmungen verschrieben und versucht, über Branchen und Grenzen hinweg, für eine gerechte Ausgestaltung der Globalisierung zu diskutieren und dazu geeignete Strategien und Aktivitäten zu verwirklichen.
Um sich der Thematik Nachhaltigkeit so umfänglich wie möglich zu widmen und gleichzeitig weitere Partnerschaften zu knüpfen, beteiligt sich das Landgut Stober an den Sustainable Meetings Berlin durch das Berlin Convention-Office. Dazu verfolgt das Landgut in den Bereichen der Tagungen und Events das vorgegeben, öffentlich zugängliche, Kriterien Set. Ziel ist es, unternehmerischer Nachhaltigkeit zu fördern und einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess in der Veranstaltungsindustrie voranzutreiben. Im Zuge der Gemeinwohlzertifizierung übernimmt das Landgut somit insbesondere Verantwortung für soziale, ökologische und ökonomische Neugestaltungen in der Gesellschaft. Die Gemeinwohl-Ökonomie weist ein Wirtschaftssystem auf, das auf dem Grundsatz der gemeinwohlfördernde Werte aufgebaut ist. So wird das Landgut Teil einer Veränderungshebels auf wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene.
Mit der Teilnahme diverser Projekte, Kooperationen und Initiativen stellt das Landgut ein umfangreiches Vorbild in fast allen Bereichen des Gastgewerbes dar. Um andere Unternehmen Hilfestellung zu leisten, werden alle Daten und Fakten auf der eigenen Website umfänglich und öffentlich frei zugänglich bereitgestellt. Dank dieser Partnerschaften versucht das Landgut Stober, eine großen Schritt zur Veränderung der Gesellschaft und Wirtschaft in Richtung nachhaltige Entwicklung beizutragen.
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